Samstag, 31. Dezember 2016

11360 Km - Oudtshoorn

Keiner der Pässe, der Seven-passes-road, war höher als 300 Höhenmeter, aber trotzdem war es eine sehr schöne Strecke. Es ging sogar durch so eine Art Urwald.


Mossel Bay haut einen nicht vom Hocker. Sie gilt als hässliches Entlein, da dort in den 80er Jahren die weltweit größte Raffinerie gebaut wurde.


Zur nächsten Unterkunft im Landesinneren waren es nur 90 Kilometer. Ich bin dort schon morgens angekommen, um Teile meines Gepäcks abzuladen. Danach habe ich einen sehr schönen Tagesausflug über zwei Bergpässe gemacht






Als ich vom Guesthouse in die Stadt fahren wollte, sprang das Motorrad auf einmal nicht mehr an. Es war übrigens das erste Mal auf der gesamten Tour. Der Fehler war schnell gefunden, - es war ein hängender Zündkontakt. Der Kontakt war schnell gewechselt und schon lief das Motorrad wieder.

Zum Glück war das Timing des Fehlers perfekt, besser hier am Guesthouse, als irgendwo draußen in der Wildnis.

Hier ist der Fehler versteckt


Da es mir hier in Oudtshoorn gefällt, werde ich einen Tag bleiben. Es gilt die letzten Tage meiner Reise zu planen, auch der Motorrad- Rücktransport ist noch nicht gesichert. Ich muss mir auch noch Gedanken, um die Zeit nach der Motorradtour machen.

Da ich an der Küste keine Unterkunft bekomme, bleibe ich im Landesinneren und folge der Route 62. Die Route 62 ist hier so etwas wie die Route 66 in den USA.


Meine Motorrad-Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen. Eine Mission gilt es aber noch zu erfüllen.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

10942 Km - Buffalo Bay

Viele, die ich auf meiner Reise getroffen habe, rieten mir, in das Baviaanskloof Naturreservat zu fahren. 

Eine 180 Kilometer lange und ungeteerte Straße führt durch das Naturreservat. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und schwierig zu befahren. Der Ranger am Eingang sagte mir noch, dass alle Schlafplätze im Park besetzt seien. Eigentlich wollte ich hier auch nicht übernachten, aber ich bin so langsam vorangekommen, dass ich doch einen der wenigen Campingplätze ansteuern musste. Hier traf ich auf eine Familie, die ganz in der Nähe lebt und auf dem ganz einfachen Natur-Campingplatz picknickte. Sonst war weit und breit  kein Mensch zu sehen. Auf meine Situation angesprochen, sagten sie mir, ich solle einfach bis 17:00 Uhr warten und wenn einer der sechs Plätze frei bliebe, solle ich den einfach nehmen,- kontrolliert wird dieser einsame Campingplatz sowieso nicht.

Das Ende der Geschichte ist: es kam überhaupt Niemand mehr und so war ich ganz allein, mitten in der Wildnis bei den wilden Tieren. Es war ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis, abends ganz allein am eigenen Lagerfeuer zu sitzen und in die Flamen zu schauen. Außerdem habe ich mal gehört, dass Feuer die wilden Tiere abschrecken soll, denn hier gibt es u.a. Leoparden und Büffel. 

Kann mal passieren. (auf dem Weg zum Baviaanskloof Reservat)



Wilde Tiere!!!

Ich schätze mal, ich war der Einzige im Umkreis von 20 Km

Mein Lagerfeuer

Morgens bin ich dann sehr früh gestartet. Wie gesagt, die Strecke im Park ist sehr anspruchsvoll. Für die 100 Kilometer aus dem Park raus, habe ich 4 Stunden gebraucht.

Ich mag keine Wasserdurchfahrten




Am Nachmittag bin ich dann über den Prince Albert Pass nach Knysna gefahren. In Knysna hat mich die volle Wucht der Hochsaison erwischt. In dem ganzen Ort war keine Unterkunft mehr zu finden, und dabei handelt es sich um keine kleine Stadt. Eine sehr nette Dame an der Rezeption eines Backpackers Hostels, half mir einen Not-Campingplatz in einem anderen Hostel zu finden.

Nur hier war noch ein Platz.

Nach mehreren Telefonaten habe ich zum Glück für morgen eine Unterkunft in Mossel Bay gefunden. Zur neuen Unterkunft sind es nur 100 Kilometer. Der Besitzer des Hostels, der auch Motorradfahrer ist, hat mir eine Strecke empfohlen, die 7-Passes-Road genannt wird. Ist ja klar, dass ich diese, bei dem verlockenden Namen, fahren werde.

Freitag, 23. Dezember 2016

10431 Km - Port Elizabeth

Ich wünsche allen ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest.

Ich selber werde Weihnachten in Port Elizabeth verbringen. Durch einen Buchungsfehler bei booking.com bin ich von einem 3-Sterne Guesthouse auf ein 4-Sterne Hotel heraufgestuft worden. Zum gleichen Preis natürlich. Das passt mir sehr gut.


Wenn ich mir zu Weihnachten eines wünschen dürfte, ist es, dass die südafrikanischen Tankwarte es unterlassen die Zapfpistole vor dem Betanken eines Motorrades zu entleeren. Und zwar nicht in einen Eimer oder dafür vorgesehenen Behälter, sondern auf den nackten Boden. Diese Unsitte habe ich des Öfteren gesehen. Drei Tankwarte habe ich derart zusammen gefaltet, dass diese drei es hoffentlich nie wieder machen werden.


Donnerstag, 22. Dezember 2016

10104 Km - Glen Eden

Was passiert, wenn das GPS noch im bösem Offroad- Modus ist und man dabei nicht genau auf die Karte schaut?

Stimmt. Man verfährt sich hoffnungslos und nur das GPS weiß hoffentlich noch, wo man sich befindet. Ein Vorteil hat dies natürlich: das GPS führt einen durch wunderschöne Landschaften und einsame Dörfer.

Nur das Wetter spielte leider nicht mit. Ich musste zweimal den Regenkombi an- und wieder ausziehen. In Coffee Bay angekommen hörte der Regen nicht auf und ein Strandspaziergang musste leider erst einmal warten.

Ich glaube, dass ich das allerletzte freie Bett in ganz Coffee Bay bekommen habe. Es befindet sich in einem Backpackers Hostel, der sehr rustikalen und einfachen Art. Aber die Leute sind alle sehr nett und gut drauf. Außerdem glaube ich, dass es die beste Aussicht des ganzen Ortes auf die Bucht hat. Es bleibt aber trotzdem die schlechteste Unterkunft meiner Reise.

Der Manager des Hostels ist hauptberuflich Polizist. Wir haben uns abends lange über die Probleme Südafrikas unterhalten. Es war sehr interessant und hat mir ein wenig die Augen über dieses Land geöffnet.


Das sieht nicht so steil aus, aber ich hatte Mühe da rauf zu kommen


Blick vom Hostel auf die Bucht

Die Coffee Bay



Alles sehr rustikal...

...und auch nicht Alles so gerade


Hole in the wall

Die Grafikkarte meines Rechners ist  durch die ganze Rüttelei auf dem Motorrad kaputt gegangen. Mal schauen, ob er in Port Elizabeth wieder repariert werden kann. Bis dahin habe ich eine Notlösung gefunden, den Blog weiter aktuell zu halten. In Port Elizabeth werde ich auch die Weihnachtstage verbringen.



Dienstag, 20. Dezember 2016

9524 Km - Maclear

Wer hätte gedacht, dass Lesotho landschaftlich so ein  tolles Land ist.

Es ist ideal zum Motorradfahren. Von Pitseng nach Semonkong bin ich 380 Kilometer nur Kurven gefahren und es ging immer rauf und runter. Lesotho gehört zu einem Höhepunkt meiner Reise.

Die Hauptstrassen in Lesotho sind in einem guten Zustand, teilweise nagelneu. Zu verdanken ist dies chinesischer Ingenieurskunst und natürlich auch dem Geld aus China. Ich bin kilometerweit allein auf den Straßen unterwegs gewesen. Selten sieht man ein anderes Fahrzeug und wenn, sind es Minibusse, Sammeltaxen oder andere Touristen. Die "normale" Landbevölkerung hat von diesen guten Straßen nichts, denn die Mehrheit besitzt gar kein Auto.


und nicht nur für 10 Km, sondern eigentlich immer

Der Katse Stausee. Lesothos Stromquelle

Dichter kommt man nicht ran, alles Sicherheitszone.


Ein ganzes Haus für 40 Euro




Als ich aus Lesotho rausgefahren bin, war ich ein wenig traurig, denn seitdem ist es landschaftlich nicht mehr so reizvoll und es wird auch wieder sehr warm. Ich bin auf dem Weg zur Coffee Bay und merke, dass hier Urlaubszeit ist, - alle Unterkünfte scheinen dort ausgebucht zu sein. 


Sonntag, 18. Dezember 2016

8842 Km - Pitseng

Ich bin im Norden Lesothos und habe zwei wunderschöne Tage in den Bergen verbracht.

Von Durban sind es 250 Kilometer bis zum berüchtigten Sani Pass, der gleichzeitig die Grenze nach Lesotho ist. Der Sani Pass ist deshalb so berüchtigt, weil das letzte Stück sehr, sehr steil und die Straße sehr, sehr schlecht ist. So kam es, dass ich durch einen Fahrfehler stürzte. Es ist nichts passiert, nur der rechte Koffer hat wieder ein paar Beulen mehr.

Von Weitem konnte ich schon sehen, dass die Berge alle in Wolken lagen. Was ich da noch nicht wußte,- die Sicht betrug keine 20 Meter. Oben angekommen wurde die Sicht noch schlechter. Die Straße konnte ich nur noch erahnen und mein Hostel hätte ich beinahe nicht gefunden. So eine schlechte Sicht durch Nebel habe ich noch nie erlebt.

Als ich gerade an dem Hostel angekommen war und  meine Sachen vom Motorrad abgeschnallt hatte, ging ein sehr heftiges Gewitter nieder. Ein Gewitter in den Bergen ist ein einmaliges Erlebnis. Blitze wohin man schaute und ohrenbetäubende Donner. Genauso schnell wie das Gewitter gekommen war, ist es auch wieder verschwunden und ich hatte eine tolle Aussicht über den Wolken.


Auf dem Weg nach oben

dickster Nebel

An den neuen Reifen hat es nicht gelegen

Es regnet Bindfäden

ca. 30 Minuten nach dem Gewitter


Das letzte Stück des Anstieges,- sieht nicht steil aus, ist es aber.

Am nächsten Tag war das Wetter perfekt für einen Ritt durch die Berge.










Nun bin ich einmal von Süd nach Nord durch die Berge gefahren. Jetzt werde ich eine andere Strecke, ebenfalls durch die Berge, zurück nach Süden fahren.

Als nächstes muss ich mir langsam mal Gedanken machen, wo ich Weihnachten verbringen werde. Hier erinnert nichts an Weihnachten. Ich habe mal 50 Schokoladen Weihnachtsmänner im Einkaufsregal gesehen. Das war aber auch schon alles
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